Dieser Moment, dieser Moment, in dem sich einfach alles zu verselbstständigen scheint. Ihr kennt das auch. Man fängt an, von Langeweile geprägt, durch diverse Beiträge zu scrollen - ohne wirkliches Interesse. Natürlich. Aber irgendwann landest du dann bei Beiträgen, Bildern - alten Bildern - Bildern von Menschen, die dich wahnsinnig machen. Oder wütend. Wütend. Das trifft's eher. Grundlos. Zweifel, die in deinem Kopf überschäumen. Wut in deinem Bauch, die du nicht kontrollieren kannst. Sie frisst dich auf. Warum? Weil Menschen dir ein Bild von dir selbst eingebläut haben, das dich völlig fertig macht. Dich auffrisst. Völlig grundlos. Oder nicht? So ein "Zerrissenheitsgefühl", mit dem du nicht umgehen kannst; nie umgehen konntest. Jeder Moment, in dem du daran erinnert wirst, erinnert dich an die Vergangenheit. Sie holt dich ein. Du projizierst auf die Gegenwart. Auf die falschen Menschen. Menschen, die dir niemals den Grund geben würden, dich wegen irgendwas auch nur ansatzweise diesen Zweifeln hingeben zu müssen. Menschen, die dir tagtäglich das Gefühl geben, etwas wert zu sein. Der Mensch zu sein, der Luft zum Atmen erzeugt. Der Mensch, dessen Wärme jeden traurigen Moment trotzdem angenehm gestaltet. Aber das blendest du aus, willst dich dem nicht fügen. Nicht daran denken. Auf wen sonst solltest du deine überflüssige Wut projizieren - ist es überhaupt noch Wut, fragst du dich, na klar - du wirst unsicher, stellst dich selbst in den Schatten - ohne Grund. Kein Mensch, der dir dieses Bild noch vermittelt - kein Mensch jedenfalls, dessen Meinung du auch nur im Geringsten wertschätzen solltest. Du weißt, was du richtig machst. Was du falsch machst. Was deine Fehler sind. Und deine Stärken. Aber dein Kopf schaltet sich ein und sagt dir, dass du dich jetzt mies fühlen musst. Kann nicht sein. Dein eigentliches "Nur aus Langeweile ein bisschen rumscrollen" macht dich fertig, weil du im Endeffekt im Hinterkopf immer das gleiche Ziel hast. Ein Ziel, von dem du weißt, dass es alles, was du glaubst, was du weißt, alles, dessen du dir hundertprozentig sicher bist, von einer Sekunde auf die nächste fast zu Staub zerfallen lässt. Es nimmt dir die Sicherheit. Es reißt dich runter. Selbstzweifel kommen auf, verschwinden auch nur schwer wieder. Und warum? Metawahrnehmung. Das Bild, was wir denken, was andere von uns haben. Menschen, denen es eigentlich völlig egal ist, wer du bist - was du denkst - was in deinem Kopf vorgeht und dich mit jedem Gedanken mehr zerreißt. Du bist selbst schuld an deinen Selbstzweifeln, deiner Wut und der traurigen Zerrissenheit. Es liegt also an dir, etwas daran zu ändern. Aber du gibst jeden Tag dein Bestes, denkst du dir. Warum also irgendwas vorwerfen? Warum von den Gedanken auffressen lassen? Das Glück ist letztendlich auf deiner Seite und die Menschen, auf die es letztendlich ankommt, geben dir nie das Gefühl, dass dich solche Gedanken haben lässt. Du bist der Mensch, der einzige, der wirklich etwas daran ändern kann. Auch wenn es schwer ist. Du weißt, dass es wahr ist.
"So weit gekommen und so viel gesehen. So viel passiert, das wir nicht verstehen."